Bildungsangebot

"Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt" Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen (Fortbildungsreihe 2023)

Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration werden hessenweit Fortbildungen zum Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen“ angeboten.

Wir nehmen daran Teil mit folgenden Veranstaltungen:

  • Grundlagenwissen, Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt
    G4 18. & 19. 10. 2023 in Marburg
  • Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien
    M1 5. & 6. Juli. 2023 in Marburg
  • Sexuelle Übergriffe durch Kinder und Jugendliche
    J3 19.9 und 20.9.2023 in Marburg
Titelbild Fortbildungs-Reihe

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Flyer Fortbildungen


"Grenzwahrender Umgang – Gestaltung von professioneller Nähe und Distanz im pädagogischen und pflegerischen Alltag" Fortbildung

Körperliche und seelische Unversehrtheit ist ein Grundrecht und beinhaltet das Recht auf Grenzwahrung einer jeden Person. Besonders in Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe oder in Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen besteht ein enormes Risiko, Grenzverletzungen und Übergriffen durch andere ausgesetzt zu sein. Denn Personen, die sich in einer Abhängigkeit befinden, sind um ein Vielfaches mehr von Übergriffen betroffen als andere.

Die Grenze einer anderen Person wahr- und ernst zu nehmen benötigt vielfältige Kompetenzen. Neben einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen, Achtsamkeit, einer hohen Selbstreflexivität benötigt es einen differenzierten und professionellen Umgang mit Nähe und Distanz. Pädagogische und pflegerische Fachkräfte werden zwangsläufig mit dem Thema Grenzwahrung konfrontiert und ständig vor neue Herausforderungen in Ihrem Alltag gestellt.

Themen der Fortbildung sind u.a.:

  • Grund- und Kinderrechte
  • Umgang mit professioneller Nähe und Distanz im pädagogischen und/oder pflegerischen Alltag
  • Grenzen wahrnehmen und wertschätzend Grenzen setzen
  • Differenzierung von Grenzverletzungen und Übergriffen
  • Prävention und Intervention bei Grenzverletzungen und Übergriffen
  • Fachlicher Umgang bei ernsthaften Grenzüberschreitungen durch Mitarbeitende

Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Behinderten-, Kranken- und Flüchtlingshilfe sowie an alle Personen, die in helfenden Berufen tätig sind.

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"Entwicklung einer Schutzkonzeption" Fortbildung

Kinder und Jugendliche die in Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe und/oder Behindertenhilfe leben, haben ein Recht auf Schutz vor körperlichen, seelischen und emotionalen Grenzverletzungen und Übergriffen. Sie haben ein Recht auf eine gewaltfreie Umgebung, in der sie sich frei Entfalten können.

Damit Institutionen sichere Orte für Kinder und Jugendliche sein können benötigen sie eine professionelle Auseinandersetzung mit institutionellen Strukturen, Verantwortungen und Organisationen.

Wir möchten Sie bei dieser intensiven Auseinandersetzung mit einer 4-stündigen Fortbildung unterstützen.

Schema Schutzkonzeption

Die Fortbildung richtet sich an Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die sich auf den Weg machen, eine auf die Einrichtung und Klientel abgestimmte Schutzkonzeption zu entwickeln, die in den Alltag transferiert werden kann.

Bildungsangebot

"Grundlagenwissen, Prävention und Intervention
bei sexualisierter Gewalt" Fortbildung

Inhaltliche Fortbildungskonzeption:

Ein Kalender, in dem das Wort Fortbildung notiert ist.

Die Teilnehmer_innen werden in das Thema "Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen" eingeführt und erlernen Handlungsstrategien zum adäquaten Umgang mit betroffenen Mädchen und Jungen. Weiterer Schwerpunkt ist die Erarbeitung von Handlungsschritten zur Abklärung einer Vermutung, dass ein Kind von sexualisierter Gewalt betroffen sein könnte, und zur Intervention.

Weitere Querschnittsthemen:

  • Schärfung der eigenen Wahrnehmung
  • Reflektion möglicher Unsicherheiten und Belastungen
  • Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums
  • Beleuchtung des gesamtgesellschaftlichen Kontextes sexualisierter Gewalttaten

Themen der zwei Fortbildungstage:

  • Was ist sexualisierte Gewalt?
    • Definition
    • Ausmaß
    • Täter_innen
    • Betroffene
  • Situation des Kindes, Folgen
  • Symptome, Signale, Langzeitfolgen
  • Wege Betroffener, sexualisierte Gewalt zu verarbeiten
  • Täter_innenstrategien
  • Auswirkungen der Dynamik von sexualisierter Gewalt
    • auf die Betroffenen
    • auf das Hilfesystem
  • Motivation der Täter_innen
  • Erarbeitung von Handlungsschritten zur Arbeit bei einer Vermutung
    • Entstehung einer Vermutung
    • Voraussetzungen für eine Vermutungsabklärung
    • Kriterien für eine begründete Vermutung
    • Mögliche Interventionswege (straf-, zivilrechtlich, andere)
    • Ablauf einer Intervention
    • Sicherung des langfristigen Schutzes
  • Gestaltung des Umgangs mit und der Unterstützung von betroffenen Kindern und Jugendlichen
    • Kontaktherstellung mit betroffenen Mädchen und Jungen
    • Angebote für die Gruppe
  • Sexualisierte Gewalt durch Mitarbeiter_innen in Einrichtungen
  • Prävention / präventive Grundhaltung

Die Fortbildung ist zweitägig konzipiert und umfasst insgesamt 12 Stunden.
Sollten Sie/ Ihre Institution Interesse an der Fortbildung haben, treten Sie bitte hierfür mit uns in Kontakt.
Es ist auch gegebenenfalls möglich, das Konzept auf Ihren Bedarf und Ihre Wünsche anzupassen.

Bildungsangebot

"Pädagogik des sicheren Ortes" - Traumazentrierte Begleitung von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe Fortbildung

Mädchen und Jungen, die über Einrichtungen der Jugendhilfe betreut werden, haben meist komplex traumatisierende Erfahrungen gemacht. Die Folgen zeigen sich häufig als Schwierigkeiten im Bindungsaufbau, als eingeschränkte Fähigkeit Emotionen und Selbstwert zu regulieren, als dissoziative Zustände und als Probleme bei der Lösung von sozialen Konflikten, je nach Alter und Geschlecht in unterschiedlichen Ausprägungen.

Die pädagogischen Fachkräfte gestalten nicht nur den Alltag mit diesen hoch belasteten Kindern und Jugendlichen, sondern müssen sich auch mit den Auswirkungen generationenübergreifender, familiärer Traumata auf die Eltern-Kind-Beziehungen des Herkunftssystems auseinandersetzen. Erkenntnisse aus der Psychotraumatologie können bei diesen zunehmenden Anforderungen in der Begleitung neue Perspektiven eröffnen. Es bedarf spezieller Kenntnisse von Traumatisierung, deren Folgen und Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen, das Team und die Einrichtung, um das bisher Unverständliche im Verhalten eines Kindes, eines Jugendlichen zu erklären und den Fachkräften neue Handlungsräume zu eröffnen.

In dieser Fortbildung werden u.a. folgende Aspekte bearbeitet:

  • Psychotraumatologie und ihre Integration in die pädagogische Begleitung traumatisierter Kinder und Jugendlicher
  • Bewältigungsstrategien und Besonderheiten in der Beziehungsgestaltung von schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen
  • Umgang mit eigenen emotionalen Reaktionen/ inneren Erlebenswelten der Helfer_innen im Kontakt mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen

Ziel der Fortbildung ist somit den pädagogischen Wirkungsraum zur Bewältigung von Traumata um traumazentrierte Ansätze zu erweitern, Methoden für die alltägliche Praxis zu vermitteln und den Raum für Austausch zu öffnen.

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Traumasensible Begleitung von Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben Fortbildung

Die Erfahrung von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend stellt ein traumatisches Erleben dar, welches oft weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen nach sich zieht. Jedes Mädchen, jede Frau entwickelt Überlebensstrategien, um mit traumatischen Erfahrungen umzugehen wie z.B. Dissoziationen (Abspaltungen), Depressionen oder Süchte. In dieser Fortbildung vermitteln wir ein Verständnis von Trauma. Wir betrachten Überlebensstrategien in ihrer Entstehung und Widersprüchlichkeit als Versuche der Selbstheilung, die stets Funktion und Sinn beinhalten, aber auch selbstbehindernde Wirkung haben.

Mit einer Sichtweise von Respekt und Würdigung gegenüber den Überlebensstrategien kann Unterstützung und Begleitung traumatisierter Frauen dazu beitragen, die darin liegenden Ressourcen zu nutzen.

Themen der Fortbildung sind u.a.

  • Was ist ein seelisches Trauma?
  • Traumatisierung durch sexualisierte Gewalt
  • Folgen und Bewältigungsstrategien betroffener Frauen
  • Umgang mit schwierigen Dynamiken in der Unterstützung betroffener Frauen
  • Stabilisierung und Ressourcenarbeit

Die Fortbildung richtet sich sowohl an Fachkräfte als auch an Menschen, die in ihrem privaten Umfeld betroffene Frauen unterstützen möchten.

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Sexualisierte Übergriffe durch Kinder oder Jugendliche Fortbildung

Sexualisierte Übergriffe unter Kindern oder Jugendlichen sind immer wieder zu beobachten und stellen pädagogische Fachkräfte stets vor neue Herausforderungen, mögliche Unsicherheiten und Fragen. Innerhalb dieser zweitägigen Fortbildung werden die Teilnehmer_innen daher mit der Problematik sexualisierter Übergriffe durch Kinder und Jugendliche vertraut gemacht. Neben der Wahrnehmung und Einschätzung von sexualisierten Übergriffen soll es um einen pädagogisch fachlichen Umgang gehen.

Themen der Fortbildung sind u.a.:

  • Psychosexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendliche
  • Sexuell auffälliges Verhalten und Übergriffe unter Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter
    • Definition und Formen
    • Risiko- und Schutzfaktoren
    • Auswirkungen
    • Interventions- und Präventionsmöglichkeiten an Fallbeispielen
  • Übergriffe durch Jugendliche
    • Definition,
    • Formen,
    • Risiko- und Schutzfaktoren,
    • Auswirkungen,
    • Symptome und Delikt
    • Interventions- und Präventionsmöglichkeiten an Fallbeispielen
  • Fachlicher Umgang bei sexualisierten Übergriffen in Institutionen
    • Umgang mit den beteiligten Kindern oder Jugendlichen
    • Institutionelle Strukturen
    • Aufgaben von Team, Leitung und Träger
    • Präventionsstandards
    • Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche

Auf Wunsch können Sie auch eine eintägige Fortbildung zum Thema sexualisierte Übergriffe durch Kinder oder sexualisierte Übergriffe durch Jugendliche buchen.

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Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien Fortbildung

Heutzutage haben digitale Medien eine hohe Bedeutung für Kinder und Jugendliche – Fernsehen, Internet und Smartphones begleiten sie mittlerweile täglich. Durch die alltägliche Präsenz von digitalen Medien stellt sich besonders für Eltern und pädagogische Fachkräfte die Frage, wie Sie Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt begleiten, Medienkompetenzen fördern und gleichzeitig vor Risiken und Gefahren schützen können.
Innerhalb der eintägigen Fortbildung zum Thema „Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien“ werden Informationen zu digitalen Medien und Mediennutzungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen vermittelt und Formen sexualisierter Gewalt und Ausbeutung im Netz sowie deren Folgen thematisiert.

Themen der Fortbildung sind u.a.

  • Mediennutzungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen
  • Formen von Sexualisierter Gewalt in den digitalen Medien
  • Täter_innen und strategisches Vorgehen
  • Rechtslage
  • Übersicht der meistgenutzten Apps
  • Präventions- und Interventionsmöglichkeiten